Gerade läuft das "Frühlingsfest der Volksmusik" im Fernsehen und gibt Anlass, sich über die schlicht unterirdische Qualität des Fernsehprogramms auszulassen.
Vorab: Man wundert sich, dass es so etwas noch gibt. Denn ein Programm dieser Art hätte problemlos vor 30 Jahren ausgestrahlt werden können. Es ist alles wie immer - die Dekoration, ein Ballett, das die Beine hochwirft, einfach rabenschlechte Showeinlagen, idiotische Kostüme (mal zwingt man eine Kinderschar, sich als Maulwurf zu verkleiden, mal müssen sie in rot und in grün als Zwerge herumturnen). Und erst die Stars ! Eben sang Pierre Brice (78) ein französisches Lied. Er ist eben Franzose und kann als solcher französisch. Und wenn er französisch singt, merkt man erst ein klein wenig später, dass er nicht singen kann. Gleich kommt noch Karel Gott. Dass der mal singen konnte, steht außer Frage. Ob das immer noch der Fall ist ? Und es kommen (nur die Besten sterben jung) auch noch Margot und Maria Hellwig. Sogar die Lieder sind angestaubt wie nur was: Eben gerade sangen zwei Frauen "Aus Böhmen kommt die Musik". Und dann sang ein junger Mann aus Italien "Volare".
"Getragen" wird die ganze Show davon, dass man für drei nicht mehr so ganz junge Damen (Baps, Vroni und Hanni) den Traummann sucht.
Heilandsakra! Haben wir ein so schlechtes Programm verdient? Wirklich? Womit? Wohlgemerkt, ich rede nicht von irgendeinem Unterschichtensender, sondern dem gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Wenn man mir den Auftrag geben würde, für möglichst viel Geld ein möglichst schlechtes Programm zu machen: Ich glaube nicht, dass ich ein derart schlechtes Programm hinbekäme. Außerdem bin ich der Meinung, dass ein derart schlechtes Programm nicht ohne Folgen für den Sender und die Verantwortlichen bleiben sollte. Man muss ja nicht gleich den Intendanten teeren und federn.
Das Land ändert sich nicht.
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