Stevie's full of good intentions

Saturday, March 08, 2008

Mein alter Freund Robert

Gernhardt hat sich zum Thema "Moderne Kunst" vorwiegend und arg verkürzt so geäußert, dass das alles ein ziemlicher Käse sei. Zu Joseph Beuys fiel ihm folgender Vers ein: "Dort droben am Berge, da steht ein Karton, da machen die Zwerge aus Sch... Bonbon" - so einen Karton habe eine gute Fee dem Beuys an die Wiege gestellt und aus ebendiesem würde er immer wieder neue Sch... hervorzaubern und behaupten, dass es sich um Bonbon handele.

Ähnlich hämische Kommentare sind Gernhardt zu einigen affinen Themen eingefallen: Moderne Künstler seien quasi dazu verpflichtet, sich immer zu wiederholen, damit das Publikum erkenne: Ah, ein Werkzeug im Riesenformat! Sicher von Claes Oldenburg! Der macht doch immer sowas! Oder: Verpackt! Christo!

Nun mag der Robert, wie so oft, Recht haben. Überhaupt: Ich muss bekennen, dass ich seine Essays sehr gern gelesen habe. Aber: Wo bleibt das Positive? Robert! Hast Du mal was zu Sigmar Polke gesagt? Oder zu Gerhard Richter? Na? Robert, alter Freund, ich glaube, wir müssen das irgendwann mal nachholen.

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Monday, June 18, 2007

Gern mal treffen

Meine Antwort auf die Frage, welche Person ich gern einmal treffen würde, wäre: Sigmar Polke. Nun ja. Es hat sich noch keine Gelegenheit ergeben.

Allerdings geschah es, dass ich aus beruflichen Gründen mit Herrn Henk Visch zu tun hatte. Herr Visch ist nicht nur ein international bekannter Künstler, sondern ein äußerst sympathischer und angenehmer Mann.

Sollte ich mich also dereinst beschweren, dass mir der Wunsch, Herrn Polke zu treffen, nicht erfüllt wurde, so könnte es passieren, dass mir gesagt wird: "Mach mal halblang, Stevie, wir haben Dir doch den Herrn Visch als Ersatzmann geschickt ..."

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Thursday, March 15, 2007

Höhere Wesen befahlen Herrn Sigmar Polke, das große Schimpftuch umzulegen

Vor einiger Zeit habe ich begonnen, mich mit dem Werk des Herrn Sigmar Polke zu beschäftigen. Anlass war die Tatsache, dass im Museum Frieder Burda in Baden-Baden eine große Polke-Retrospektive zu sehen ist (daran anschließend in Wien). Auch wenn es fürchterlich anmaßend klingt: Über kurz oder lang musste es einfach so kommen, dass ich mich für das Werk dieses Herrn interessieren würde. Der tiefere Grund ist Polkes heiliger Unernst. Es gibt einfach immer wieder etwas zu lachen. Zum Beispiel, wenn Polke sein großes Schimpftuch trägt. Stellen sie sich Herrn Polke in ein überdimensionales Tuch (wahrscheinlich besteht es aus mehreren aneinander genähten Betttüchern) gehüllt vor, das über und über mit Schimpfwörtern beschrieben ist. Also, ich bin allein schon darüber begeistert, wie ein großer Künstler so unernst sein kann. Und ich mag Menschen, die unernst sein können!

Von der Ausstellung werde ich berichten. "Höhere Wesen befahlen ..."

So ein schönes großes Schimpftuch, das hätt' ich auch gern.

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