Stevie's full of good intentions

Sunday, October 29, 2006

Amazon Grocery

Die als Onlinebuchhändler bekannte Firma Amazon hat jetzt auch Lebensmittel im Angebot ("Amazon Grocery"); allerdings vorerst wohl nur nicht verderbliche.

Dennoch handelt es sich meiner bescheidenen Meinung nach um höheren Blödsinn. Ich versuche, mir vorzustellen, wie das ablaufen mag, wenn ich da etwas bestelle. Nehmen wir also an, ich hätte die ganze Woche über keine Zeit zum Einkaufen gehabt. Am Sonntag habe ich dann ein bisschen Zeit. Nur leider haben die Geschäfte zu. Ah, fällt mir ein, bestell doch was bei Amazon Grocery! Also bestell ich so zwei Pfund Kaffee und eine Packung Waschmittel bei Amazon. Was man eben so braucht. Die Bestellung geht dann bei Amazon in einem Logistikzentrum ein, was so ca. 150 km entfernt ist. Da stellt man dann ein Päckchen für mich zusammen und schickt es mir. Super !!! Ich komme dann am Mittwoch nach Hause und finde einen Benachrichtigungszettel im Briefkasten. Ab Donnerstag kann ich also den Kaffee und das Waschmittel bei der Postagentur abholen. Und ? Die Postfiliale macht um 18:00 Uhr zu. Auf dem Weg dorthin komme ich an ca. vier real existierenden Supermärkten vorbei, die alle bis 20:00 Uhr offen haben ...

Vor ein paar Jahren war ja der online-business-hype. Nachdem man zur Besinnung gekommen war, wurde eine Firma, die Tierfutter online angeboten hat, als besonders krasses Beispiel für den Schwachsinn, auf den wir alle gemeinsam hereingefallen sind, herausgestellt. Tierfutter ist schwer und sperrig, so dass die Transportkosten hoch sind. Gleichzeitig kostet ein Kilo Tierfutter meist wenig im Vergleich zu einem Kilo Bücher oder CDs. Konnte also alles nix werden.

Die Welt scheint wieder reif zu sein für diesen Schwachsinn ...

Labels:

Thursday, October 26, 2006

Warum ich die Bahn nicht mag

Gestern bin ich mal wieder Bahn gefahren. Die Bahn hat diese Gelegenheit genutzt, mich daran zu erinnern, warum ich sie nicht mag.

Es kam so: Ich war in Dortmund und wollte zurück nach Münster. Der nächste Zug wär ein Bummelzug gewesen. Ich hätte in Hamm umsteigen müssen. Da dachte ich mir: o.K., o.K., pas de prob.

Nur leider hatte der Bummelzug Verspätung. Deswegen dachte ich: Na, dann nimm halt den ICE (auch verspätet). Tja, dat warn Fehler. Denn der Herr Schaffner wollte 11,90 Euro Zuschlag zu dem regulären Fahrpreis von 9,90 Euro. Diskutiert hab ich gar nicht erst mit ihm.

Die Bahn ist und bleibt ein Sinnbild von Ineffektivität, Schlamperei und Unflexibilität. Eher friert die Hölle zu als dass sich das ändert.

Labels: ,

Sunday, October 22, 2006

Stadt, Land, Fluss, Droge, Politiker, Todesursache

Aachen, Argentinien, Aa, Alkohol, Adenauer, Aids.

Geht doch.

Ich versuchs mal mit M:

München, Mali, Mulde, Marihuana, Merkel, Mord.

Geht auch. Und mit R:

Rosenheim, Rumänien, Regen, Rauchen, Rathenau, weiß keine.

Doch nicht so einfach ?

Labels:

Friday, October 20, 2006

Die Börse und das Glücksspiel

Der allgemeine Trend geht ja zur Zeit sehr gegen das Glücksspiel (Wetten eingeschlossen). Zur Begründung wird angegeben, dass es Spielsüchtige gebe, die geschützt werden müssten. Private Wett- und Glücksspielanbieter könnten das nicht so richtig. Der Staat jedoch kann es. Ob das so stimmt, wollemer mal dahingestellt lassen.

In der Börsenberichterstattung von n-tv wurde die Frage ventiliert, warum es eigentlich derzeit gegen Wetten und das Glücksspiel geht und nicht - gegen die Börse. Die Argumentation war so in etwa die: An den Börsen würden ja nicht nur Aktien gehandelt, sondern auch Optionen, Futures, Zertifikate und und und ... Der Inhalt dieser Papierchen kann die Affinität zur Wette mitunter nur sehr schwer leugnen. In diesem Zusammenhang wird dann die Argumentation verbreitet, dass es dabei um die Absicherung gehe. Ha, ha ! Natürlich kann man sich mit all diesen Papieri absichern. Wenn man z.B. einen Biergarten hat, kann man ein Regenprofitzertifikat kaufen. Aber die allerwenigsten, die mit solchen Scheinchen handeln, haben einen entsprechenden Bedarf und handeln auch, um sich abzusichern. Also: An der Börse geht es auch um nur Zockenzockenzocken.

Dann ist aber die Frage: Welche Unterschiede gibt es denn wirklich? Naaa?

M.E. die folgenden (sie sind nur gradueller Natur):

Bei einer Sportwette kann ich mehr gewinnen und verlieren. Wenn ich 100 Euro setze, kann ich 400 Euro gewinnen. An der Börse geht das normalerweise nicht.

Außerdem: An der Börse muss ich mehr Geld mitbringen. Ich kann zwar mit 5.000 Euro an einzweidrei Tagen 1.000 Euro machen. Aber mit 100 Euro kann ich eben ziemlich wenig machen.

Wie gesagt, eher gradueller Natur ...

Labels:

Thursday, October 19, 2006

Gegen Palermo verloren

aber es sind ja noch drei Spiele !

Labels:

Friday, October 13, 2006

Die zweite Regel

Die zweite Regel ist eher erkenntnistheoretischer Natur und lautet:

"Das Häufige ist häufig, das Seltene selten."

Zuzuschreiben ist diese Regel einem unbekannten Chefarzt. Der Hintergrund ist in etwa der folgende:

Ein Patient liegt mit Symptomen im Krankenhaus, die rein theoretisch zu einer (zumindest in Deutschland) sehr seltenen Tropenkrankheit passen würden. Stellen wir uns vor, dass es einen jungen Assistenzarzt gibt, der vielleicht gerade ein hochinteressantes Lehrbuch über Tropenmedizin liest und sich sowieso auf Tropenmedizin spezialisieren will. Dann könnte es sein, dass dieser junge Assistenzarzt eine seltene Tropenkrankheit diagnostiziert ! Aber: Weil ja das Häufige häufig ist und das Seltene selten, hat der Patient höchstwahrscheinlich doch nur eine in Deutschland sehr häufige Infektion und keine seltene Tropenkrankheit.

Labels:

Thursday, October 12, 2006

Stevie 1989 und Stevie 2006

Heute morgen habe ich im Rahmen des Steuerberaterexamens eine Klausur aus dem Bereich "Buchführung und Bilanzsteuerrecht" geschrieben. Zu einem nicht unerheblichen Teil hätten die Aufgaben auch aus einem Steuerinspektorenexamen stammen können. Das habe ich vor im Jahr 1989, also vor 17 Jahren abgelegt. Deswegen geisterte mir immer wieder die Frage durch den Kopf, was denn der Stevie 1989 zu den Aufgaben gesagt hätte. Man stelle sich vor: Auf einmal steht ein 22 Jahre alter, mir aber doch sehr ähnlicher Mann neben mir. Ich schaue ihn an und frage überrascht: "Wer sind Sie denn und wo kommen Sie so plötzlich her ?" Er antwortet etwas mürrisch: "Na, Du müsstest doch am besten wissen, wer ich bin. Ich bin Du selber, vor 17 Jahren. Jetzt lass mal sehen, worum geht's denn da? Buchführung ? Das haben wir doch noch nie so richtig gerne gemacht. Und die Aufgabe mit der Verschmelzung löst Du mal schön selber ..."

Labels: ,

Wednesday, October 11, 2006

Jürgen Pahl

Eben gerade hätte der slowakische Torwart den Ball beinahe in sein eigenes Tor geworfen. Er wollte einen Abstoß machen und der Ball bewegte sich auf einmal Richtung Torauslinie. Er konnte ihn aber noch anhalten.

Tatsächlich geschafft hat es einmal der Jürgen Pahl. Auch er wollte einen Abschlag machen und warf den Ball ins Tor der - hätten Sie es gedacht ? - Frankfurter Eintracht. Laut Wikipedia lebt Jürgen Pahl jetzt als Obstbauer in Paraguay.

Tja, im Laufe der Jahre macht man schon was mit als Eintracht-Fan, des kann isch Eusch saache ...

Labels:

Friedrich Merz und Konsorten

Das BVerfG verhandelt über die Klage des CDU-Politikers Friedrich Merz und ein paar anderer Bundestagsabgeordneter gegen die Verpflichtung, ihre Nebeneinkünfte offen zu legen. Im Handelsblatt wurde Merz mit den Worten zitiert, es sei ein Studienabbrecher-Parlament zu befürchten, wenn das Gesetz so in Kraft treten sollte.

Worum geht es denn dem Herrn Merz ? Er ist, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, Partner bei Mayer Brown Rowe, einer internationalen law firm. Da muss er ordentlich arbeiten ! Da kann er nicht um fünfe gehen, wenn alle anderen bis halb zehn bleiben ! Und dafür kriegt er eine ordentliche Stange Geld. Ich schätze mal, so ca. 400.000 bis 500.000 Euro im Jahr werden es schon sein.

Damit ist dann aber die Frage aufgeworfen, was eigentlich seine Haupttätigkeit ist und was seine Nebentätigkeit. Denn auch für Herrn Merz hat der Tag nur 24 Stunden. Da bleibt, neben seiner Tätigkeit bei Mayer Brown Rowe, wenig Zeit für seine Abgeordnetentätigkeit. Schließlich soll er ja auch im Parlament und in den Ausschüssen sitzen. Außerdem würden sich vielleicht nicht alle, aber doch manche seiner Wähler freuen, wenn sie den Burschen, der sie in Berlin vertritt, ab und zu mal zu Gesicht bekämen.

Während meines Studiums zählte der MdB Rupert Scholz zu meinen Professoren. Ich sah ihn öfter im Fernsehen als im Hörsaal. An mir lags nicht.

Labels:

Monday, October 09, 2006

Die erste Regel

Ladies and Gentleman,
Leserinnen und Leser meines Blogs,

ich habe mir nunmehr vorgenommen, meine Leserschaft mit einigen Regeln allgemeingültiger Art zu beglücken, welche ich nach und nach im Rahmen meines Blogs veröffentlichen werde. Es handelt sich um allgemeingültige Weisheiten, von denen Ihnen manche sehrsehr bekannt vorkommen werden. Das liegt dran, dass es mir leider nicht vergönnt ist, das Rad zu erfinden. Dies hält mich jedoch nicht davon ab, denjenigen zu loben, der es tat.

Also, die erste Regel lautet:

"Quidquid agis, prudenter agas et respice finem."

Auf deutsch: Was immer du tust, handle klug und bedenke das Ende. Gegen diesen Satz ist eingewandt worden, dass wenig gewagt worden wäre, wenn man immer das Ende bedacht hätte. Dem ist entgegenzuhalten, dass zahlreiche verrückte Aktionen unterblieben werden, wenn man sich vorher überlegt hätte, wie sie möglicherweise enden könnten.

Labels:

Saturday, October 07, 2006

Entflochten oder verflochten ?

In den letzten Tagen wurde ja berichtet, dass der Nutzfahrzeughersteller MAN den Nutzfahrzeugproduzenten Scania übernehmen will. Zuletzt gab dann aber VW bekannt, dass man zu dem Anteil an Scania, den man schon länger besitzt, einen Anteil an MAN erworben habe. Zudem teilte Porsche im letzten Jahr mit, dass man einen namhaften Anteil an VW erworben habe. VW hält schon seit langem fast alle Anteile an Audi. Audi seinerseits ist an Lamborghini beteiligt. Na, Leser meines Blogs, kommst Du noch mit ?

Was das alles soll ? Gute Frage. Vielleicht ist es so, dass in den Konzernzentralen Leute sitzen, die die Aufgabe haben, strategische Überlegungen anzustellen. Und weil dann irgendwann der Schredder kaputt war und man doch nicht alle Papiere dieser Leute vernichten konnte, wurden sie umgesetzt.

Übrigens hat es anscheinend doch etwas Positives, dass Porsche und Lamborghini zumindest meines Wissens keine Traktoren mehr herstellen. Sonst würde uns sicher jemand erzählen, dass die "Bildung einer strategischen Allianz im Traktorenbereich eine interessante Überlegung" sei ...

Labels:

Friday, October 06, 2006

Bei Clausewitz nachgelesen

Eben gerade las ich auf der unteren Hälfte der Titelseite der Süddeutschen, dass das Pentagon ein neues Feldhandbuch herausgegeben hat. Gründe gab es wohl zwei: Zum einen zählte das Pentagon 2.727 tote US-Soldaten seit Kriegsbeginn. Des Weiteren schießen die GI anscheinend etwas zu schnell.

Einige dieser Merksätze sollen von geradezu klassischer Schönheit sein. Zum Beispiel: "Manchmal ist Nichtstun die beste Reaktion". Oder: "Je mehr Gewalt man einsetzt, desto weniger bewirkt sie." Oder auch: "Die meisten wichtigen Entscheidungen treffen nicht die Generäle." Sehr schön, meine Herren Generäle ! Ich war mein Leben lang bekennender Zivilist und hege eine tiefe Abneigung gegen das Militär, aber ich bin begeistert !

Aber noch etwas zum Thema Irak: Bis jetzt haben 2.727 GI ihr Leben im Irak gelassen. 2.727 Mal trauern ihre Mütter und Väter, Ehefrauen und Ehemänner, Schwestern, Brüder, wenn ein Sarg mit Stars and Stripes nach Hause gebracht wird. Spätestens wenn die Zahl von 10.000 toten GI erreicht ist, wird der Druck auf jede US-Regierung so groß werden, dass man sich nur noch zurückziehen kann - unter welchen Umständen auch immer. Verdammt noch mal, mir fällt immer wieder das Geräusch eines Hubschraubers ein - und ein Song von den Doors.

Labels:

Wednesday, October 04, 2006

Irrationalität

Mit einigen Partnern promotet der TV-Sender n-tv die Depotanalyse nach Harry Markowitz. Dabei geht es - zumindest habe ich es so verstanden - darum, ein Depot insbesondere im Hinblick auf die Verteilung von Chance und Risiko zu überprüfen und die diesbezüglichen Fehler des Anlegers aufzuzeigen.

Was sich allerdings - wenn ich die Herren richtig verstanden habe - gezeigt hat, ist, dass sehr viele Leute einfach mal dieser und mal jener Empfehlung folgen und sich im Laufe der Zeit ein fast schon kurioses Depot zusammenkaufen. Das kann natürlich nichts werden. Und so kommt es dann auch, dass viele Depots immer noch Telekom-Aktien beinhalten: Man hat sie eben irgendwann gekauft und wartet wartet wartet, dass man die Einstiegskurse sieht. Ich selber strebe an, dass ich mich nicht für vernünftiger als meinen Nächsten halte, aber: Vor ca. anderthalb Jahren bin ich hergegangen und habe den ganzen Schmarrn, den ich bis dato im Depot hatte (Allianz für über 300 Euro gekauft und so) rausgeschmissen.

In diesem Zusammenhang noch ein aufgeschnapptes Zitat: "Alles ändert sich, nur die Tatsache, dass die Leute der Mode nachlaufen, die ändert sich nicht." Also: Mal werden Internet-Aktien gekauft, mal Rohstoffaktien, mal Geldmarktfonds, mal etwas ganz anderes. Aber immer ist es so, dass es viele mit wenig Verstand tun.

Labels:

Monday, October 02, 2006

Führungskräfte

Am letzten Samstag las ich in der Süddeutschen ein Interview mit Herrn Peter Friederichs zum Thema "Führungskräfte". Einige Äußerungen dieses Herrn Friederichs überzeugen mich durch die außerordentliche Klarheit, so dass ich sie im Rahmen meines Blogs wiedergeben möchte:

Friederichs:"Männer versuchen ständig, sich zu profilieren, und machen gerne viel Wind um sich. Frauen, so meine Beobachtung, stehen oft nicht gerne im Mittelpunkt. Aber wer die Aufmerksamkeit nicht auf sich zieht, gerät schlichtweg ins Hintertreffen, weil er nicht wahrgenommen wird. Auch wenn es Ihnen blöd vorkommt: Melden Sie sich immer in der Konferenz oder fassen Sie auch einmal das, was ein Vorredner bereits gesagt hat, nochmals in anderen Worten zusammen. Die Männer machen das auch nicht anders und werden dafür mit Beachtung belohnt. [...] Es ist sehr wichtig, sich als Experte oder sogar als Marke zu verkaufen und den Mehrwert, den man für die Abteilung oder das Unternehmen bringt, zu betonen."

Soso. Also, wenn man es wirklich weit bringen will, ist es am wichtigsten, sich selbst zu verkaufen. Lass doch die anderen lachen über Deine Profilneurose ! Irgendwann ziehst Du an ihnen vorbei, dann lachen sie nicht mehr ...

Was Du Dir allerdings vorher überlegen solltest: Willst Du wirklich Deine Seele verkaufen, nur um in irgendeinem Unternehmen irgendeine Position zu bekleiden ?

Wenn allerdings nur noch Leute in den Schlüsselpositionen sitzen, die zuvörderst sich selbst verkaufen und ihre eigenen Fähigkeiten preisen, braucht man sich über das fragwürdige Niveau unternehmerischer Entscheidungen nicht weiter zu wundern.

Labels: