Stevie's full of good intentions

Sunday, February 25, 2007

Martin Scorsese bekommt (s)einen Oscar

Heute nacht hat "Departed" vier Oscars bekommen. Einen dieser vier erhielt Martin Scorsese als bester Regisseur.

"Departed" habe ich tatsächlich im Kino gesehen und fand den Film wirklich net so doll. Martin Scorsese hätte den Oscar für mehrere seiner Filme verdient gehabt (z.B. vor 30 Jahren für "Taxi Driver" oder vor ca. 27 Jahren für "Raging Bull") und hat ihn nicht bekommen. Wenn er ihn jetzt bekommt, muss man das wohl mit dem abgegriffenen Ausdruck "Ausgleichende Gerechtigkeit" bezeichnen. Egal: Herzlichen Glückwunsch, Mr. Scorsese!

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Thursday, February 22, 2007

Die Übersetzung von "Zettels Traum"

Vor ein paar Tagen, als Alexander Kluge seinen 75. Geburtstag feierte, gab es auch ein Post von Fanny. Da wurde mir bewusst, dass einige von Kluges Werken ins Englische übersetzt worden sind (und wahrscheinlich auch noch in andere Sprachen). Warum auch nicht? Schließlich ist er einer der wichtigsten Autoren einer großen Kulturnation!

Über die - wie Kluge sagen würde - Relaisstation "Finnegans Wake" kamen wir gemeinsam zu der Frage, ob es denn eine Übersetzung von "Zettels Traum" gebe. Siehe da: This is the case! Die Übersetzung hat den Titel "Bottom's dream" und ist von John E. Woods. Ich fragte mich allerdings gleich, ob dies der Doppelbödigkeit des Titels gerecht würde.

Sei es wie es sei: Ich bin finster entschlossen, den "Traum" zu lesen. "Finnegans Wake" kann ich nicht lesen. Aber den "Traum". Dies wiederum können nur verhältnismäßig wenige. Er liegt schon oben neben meinem Bett.

Ach, noch was: Wenn Sie die Themen "Finnegans Wake" und Arno Schmidt interessieren:
http://www.literatur-live.de/salon/joyce.htm

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Wednesday, February 21, 2007

Sonnenenergie

Heute einmal ein paar Anmerkungen zum Thema Sonnenenergie aus der Sicht von jemandem, der nichts zu verkaufen hat (außer Strom an E.ON).

Zunächst: Es gibt Anlagen, die Warmwasser erzeugen können, und Photovoltaikanlagen (die erzeugen Strom).

Eine Anlage, die nur warmes Wasser erzeugt, ist vergleichsweise günstig zu haben. Man ist mit so ca. 4.000 - 6.000 Euro dabei. Der ökologische Vorteil ist aber dennoch recht hoch, weil man der Brenner nur dann läuft und Öl verbraucht, wenn man tatsächlich die Wohnung heizen muss. Außerhalb der Heizperiode läuft der Brenner sonst auch, und zwar nur wegen des heißen Wassers, das man z.B. zum Duschen braucht. Man spart einige hundert Liter Heizöl im Jahr. Die kann man schlecht anderweitig einsparen. Und das Heizöl ist eine kostbare chemische Substanz, welches auch einen Dieselmotor antreiben könnte.

Eine Photovoltaikanlage ist weit teurer und kostet mindestens ca. 20.000 Euro. Damit kann man Strom erzeugen, aber nicht besonders viel. Insgesamt erzeugt so eine Anlage etwa das Eineinhalbfache bis Doppelte des Strombedarfs für einen Haushalt. Interessant ist eine solche Anlage, weil der Stromversorger nach dem Gesetz über erneuerbare Energien verpflichtet ist, den Strom für teuer Geld (fast 50 Cent pro Kilowattstunde) anzukaufen. Man verbraucht also nicht den selbst erzeugten Strom, sondern den ganz normalen billigen. Auf diese Art und Weise erhält man eine jährliche Einspeisevergütung in Höhe von ca. 10 Prozent der Anschaffungskosten. Die genaue Höhe hängt natürlich vom Standort ab und den Sonnenstunden.

Aus ökologischer Sicht ist so eine Photovoltaikanlage eher eine müde Sache. Man erzeugt gar nicht so viel Strom. Außerdem muss das Energieversorgungsunternehmen auch dann Strom zur Verfügung stellen, wenn die Sonne nicht scheint.

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Monday, February 19, 2007

Ein Zitat

"Nichts gibt einem mehr das Gefühl für Unendlichkeit als wie die Dummheit." (Ödön von Horvath)

Na, da stimmt doch alles ? Oder gar nichts ?

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Sunday, February 18, 2007

The world as you've never seen it before

Einen Hinweis der besten und von mir regelmäßig gelesenen Zeitung auf die Website http://www.worldmapper.org/ möchte ich hiermit weitergeben. Auf dieser Seite werden die FLächen eines Staates proportional zu allen möglichen Parametern dargestellt. Die so erzeugten Karten sind einerseits "bis zur Kenntlichkeit verzerrt" (SZ), andererseits scheut man sich nicht, sie als Kunstwerke zu bezeichnen.

Mein persönlicher Favorit: Population in the year 1. Aber: Wie kann man die so genau wissen?

"The Office" und Stromberg

Als bekennender Stromberg-Fan musste ich natürlich irgendwann zu "The Office" kommen. Das ist eine englische Serie, die sozusagen als Vorlage für Stromberg gedient hat. Das merkt man sehr deutlich. So ist z.B. der Ablauf bei Stromberg, also der dokumentarische Charakter und die Interviews, nachempfunden. Auch die Parallen zwischen einzelnen Charakteren wie Gareth und Ernie sind nicht zu übersehen. Außerdem finden sich einzelne Themen wie z.B. die "Auseinandersetzungen" zwischen Ernie und Ulf oder die von Herrn Berthold Heisterkamp durchgeführte Untersuchung, wer denn eine Aktkritzelei von Tanja an die Wand der Bürotoilette gemalt hat, sehr deutlich erkennbar wieder.

Was aber ist anders? Dazu Christoph Maria Herbst: "Ich habe eine halbe Folge mit Ricky Gervais gesehen und sofort ausgeschaltet, als ich sah, wie phantastisch er das macht. Ich wollte mich nicht beeinflussen lassen. .... "The Office" ist noch radikaler. Noch böser. Noch rassistischer. Die Engländer machen Dinge, die man sich hierzulande heute noch nicht trauen würde." Auf die Frage, was man von englischen Komikern lernen kann: "Ich glaube, die spielen die Pointen gerne einfach weg, statt sich auch noch draufzusetzen."

Er sagt's, wie's is. Bei Stromberg geht es um eine Kritzelei, in "The Office" um ein Pornovideo, in das jemand Mr. Brent reingebastelt hat. Oder, um ein anderes Beispiel zu nehmen: Als Brent mit seiner Vorgesetzten, also der englischen Frau Berkel, das Lager inspiziert, schauen sich die Lagerarbeiter gerade ein Video an, in dem der Hund des einen mit dem des anderen ... Das ist auf jeden Fall deutlich sexistischer.

Auch das mit dem einfach wegspielen stimmt. Stromberg ist von der Art her, wie die Schauspieler arbeiten, viel karikaturistischer, viel komödiantischer.

Was ich allerdings in "The Office" vermisse, sind die Stromberg-Sprüche ("Ich fühl mich wie Jesus am Ostersonntag"). Vielleicht liegt das darin, dass ich das bei "The Office" nicht verstehe oder nicht mitbekomme.

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Wednesday, February 14, 2007

Alexander Kluge wird heute 75

und als Geburtstagsgeschenk gibt es ein neues Buch: "Geschichten vom Kino". Musste ich mir natürlich gleich besorgen.

Zunächst aber: Herzlichen Glückwunsch von Kollege zu Kollege und vom Leser an der Autor. Auch wenn ich selbstverständlich nicht alles verstanden habe (wer hat das schon ?), durfte ich des Öfteren zu Gast sein in Kluges Denkwerkstatt. Ich erinnere mich, dass ich sogar die sehr seltsamen Science-Fiction-Filme aus den frühen siebziger Jahren ("Der große Verhau") gesehen habe. Und wer kann das schon von sich behaupten ?

Egal: Alles Gute und vielen Dank für Ihr neues Buch, Herr Kluge !

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Saturday, February 10, 2007

Stromberg: Die dritte Staffel

Ab März wird auf Pro 7 die dritte Staffel von Stromberg zu sehen sein. Zwar sei die Quote nicht wirklich begeisternd. Man habe aber gute Preise für die Werbeblöcke erzielen können, und - so sagte Christoph Maria Herbst der Süddeutschen - in der Aura von Stromberg seien überwiegend hochwertige Produkte zu sehen.

Ich übersetz das mal: Es schauen zwar wenig Leute zu, dafür aber die richtigen. Ich denke mir, es sind hauptsächlich Leute, die bei einer Versicherung oder einer Bank oder in einer Behörde oder bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft arbeiten und tatsächlich mal über jemanden lachen wollen, der genauso einer ist wie ihr Scheff.

Ich bin aber dann doch gespannt, für welche Produkte tatsächlich geworben wird. Versicherungen? Hihi. Guter Witz, aber sehr naheliegend. Banken? Nee, ist doch nur Zufall, dass Stromberg bei einer Versicherung spielt und nicht in einer Bank. Eher so Branchen, in denen es (machen wir uns nichts vor) lange, von geringnutzigen Controllern bevölkerte Flure gibt, die aber nicht so präsent sind. Die Autoindustrie zum Beispiel. Die macht dann Werbung bei Stromberg. Wollen wir wetten?

Nebenbei: Bernd Stromberg (Die Figur ! Nicht der Schauspieler Christoph Maria Herbst !) macht ja schon Werbung.

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Saturday, February 03, 2007

Handball-WM 1978

Am Tag vor dem Finale etwas zur Handball-WM 1978. Damals haben meine Eltern mit Ihren Freunden eine Wanderung gemacht, die in einer Wirtschaft in einem kleinen Dorf endete ("beim Marcello", sagte meine Mutter vor ein paar Tagen). Im Hinterzimmer stand ein Fernseher.

Auch wenn ich erst elf Jahre alt war, habe ich (anders als die meisten Erwachsenen) erfasst, dass sich da etwas Denkwürdiges abspielte; etwas, an dass sich die Leute noch Jahrzehnte später erinnern werden. Und so war es ja auch ! Brand in der Abwehr, Erhard Wunderlich im Rückraum, Kurt Klühspiess, Horst Spengler am Kreis, Arno Ehret und natürlich Jo Deckarm !

Ich muss mal schauen, ob das Finale von 1978 im Fernsehen gezeigt wird. So zur Einstimmung. Das wär was für mich !

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Friday, February 02, 2007

Ein Bahn-Gedicht meines Lieblingsdichters

Wenn man mein Blog öfters mal liest, könnte man auf die Idee kommen, ich hätte etwas gegen die Deutsche Bundesbahn. Ich doch nicht ! Und gerade deswegen möchte ich hier ein Gedicht meines Lieblingsdichters zitieren:


Robert Gernhardt

Erinnerung an eine Begegnung in Duderstadt

"Sie haben die Züge dessen,
der viel gelitten hat",
sagte mir zögernd die Fremde
im Bahnhof von Duderstadt.

Ich blickte ihr in die Augen,
sie waren so tief und so klug,
nur ungern gestand ich die Wahrheit:
"Madame, mir gehört hier kein Zug.

Die Züge, die Sie hier sehen,
gehören einem anderen Mann.
Sein Vorname lautet schlicht Bundes,
sein Nachname aber heißt Bahn."

Wie schaute die Fremde so zweifelnd,
wie nahte der Zug sich so rot,
wie hob der Beamte die Kelle,
stünd ich nochmal an der Stelle,
ich wünschte, er schlüge mich tot.

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