Stevie's full of good intentions

Friday, February 20, 2009

Island als Versuchslabor in der Weltwirtschaftskrise

Vor ein paar Tagen stand ein sehr interessanter Artikel in der Sueddeutschen, in dem es um Island und die Weltwirtschaftskrise ging. Der Autor war Einar Mar Gudmundsson.

Es ist wohl so, dass eine Clique von Bankern ein riesiges Rad gedreht hat, ohne dabei von der isländischen Regierung oder irgendwelchen anderen Aufsichtsorganen behelligt worden zu sein. Im Gegenteil, wer auf die riesigen Risiken hinweis wurde als Depp oder als Schwarzmaler bezeichnet; unfähig oder unwillig zu begreifen, was da für eine tolle Sache ablief. Die Vorteile aus der ganzen Geschichte kamen nur einem überschaubaren Personenkreis zu Gute; Leuten, die sich gegenseitig feierten ob ihrer waghalsigen Aktionen.

Nun sieht es seit einigen Monaten ganz anders aus: Island hat eine Rechnung präsentiert bekommen, und es ist nicht zu sehen, wie diese Rechnung beglichen werden kann. Island hat nichts, so dass eine lange Schuldknechtschaft absehbar ist. Aber diese Schuldknechtschaft wird eben nicht nur diejenigen betreffen,die sie verursacht hatten und Vorteile daraus zogen, sondern auch die einfachen Leute und ihre Kinder.

Gudmundsson stellt nun die Frage, ob Island vielleicht eine Art Versuchsküche für alles das ist, was weltweit noch kommen wird. Eine sehr gute Frage. Denn was machen die anderen Staaten: Sie verschulden sich mit irrsinnigen Summen! Für diese staatlichen Schulden werden auch in anderen Ländern wieder nur die Bürger gerade stehen mit ihrer Arbeits- und Wirtschaftskraft.

Heute nun kam die Meldung, dass die Hypo Real Estate, welche schon Staatshilfe in Höhe von 102 Milliarden Euro erhalten hat, noch weitere nicht bilanzierte Verpflichtungen von einer Billion Euro haben könnte. Wer für diese Verpflichtungen aufkommen kann und wird, ist noch nicht klar. Was für ein Wahnsinn.

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Thursday, February 12, 2009

Heute vor 200 Jahren

wurde Charles Darwin geboren. Das entgeht einem kaum. Außerdem wurde aber auch Abraham Lincoln an ebendiesem Tag, dem 12.2.1809, geboren. Mich erinnert das an den 23.4.1616, den Tag, an dem Shakespeare und Cervantes starben. Nun habe ich allerdings etwas rumrecherchiert und festgestellt, dass es zwar das gleiche Datum war, aber doch nicht der gleiche Tag. In England galt im Jahr 1616 noch der Julianische Kalender und in Spanien bereits der Gregorianische. Somit hat Shakespeare zehn Tage länger gelebt als Cervantes.

Interessant.

Oder nicht?

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Wednesday, February 11, 2009

Jeder kann Minister werden ... wenn gerade mal wieder einer zurückgetreten ist

Auch heute trat mal wieder ein Minister von seinem Amt zurück, und zwar Oliver Wittke, der Verkehrsminister des Landes NRW. Anlass war die Tatsache, dass man ihn mit Tempo 109 in einer geschlossenen Ortschaft geblitzt hatte.

Im Mai 2006 war Herr Wittke schon einmal aufgefallen, als dass er während einer Aktuellen Stunde zu Hartz IV im Düsseldorfer Landtag Panini-Fußball-Bildchen mit dem Abgeordneten Holger Müller tauschte, ordnete und in sein Sammelheft einklebte. Seine anschließende Reaktion: Es müsse schon den Ministern überlassen bleiben, bei welchen Themen sie „andächtig dabei“ seien. Zu einer diesbezüglichen kleinen Anfrage im Landtag sagte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, dass die Anfrage wegen „offenkundiger Humorlosigkeit auf Seiten der Abgeordneten Sylvia Löhrmann“ nicht beantwortet werden könne, schon gar nicht in Zeiten der Fußball-Weltmeisterschaft.

Tja, so isses, Leute: Ihr habt einfach keinen Humor.

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Monday, February 09, 2009

Jeder kann Minister werden

Anlässlich der Kabinettsbildung in unserem südöstlichen Nachbarland hieß es vor einigen Monaten: Jeder kann Minister werden. Das wurde mit einem Beispiel illustriert: Für die Besetzung des xy-Ministeriums wird eine Person gesucht, die am besten dem A-Flügel angehören und aus dem Ü-Bundesland stammen sollte. Außerdem wärs super, wenn es sich um eine Frau handeln würde. Uuuuund? Dann läuft auf einmal alles auf eine Gemeinderätin zu, die keiner kannte.

Bis vor kurzem dachte ich, in Deutschland wär das anders.

Die Vorkommnisse der letzten Tage zeigen jedoch, dass dem nicht so ist.

Fassen wir mal zusammen: Da ist der Herr Glos müde, von Seehofer gemobbt zu werden. Soweit, so gut. Dann schickt er dem Seehofer an dessen Privatadresse ein Fax. Der Seehofer ist aber bei der Wehrkundetagung und hat überhaupt keine Zeit, sich darum zu kümmern (übrigens steht heute in der Zeitung, dass das der Glos genau wusste). Das muss er dann aber doch. Also brauchts einen neuen Wirtschaftsminister. Das wird dann der Freiherr zu Guttenberg. Dass er sich bisher gar nicht so richtig mit Wirtschaftsthemen befasst hat, sondern eher mit dem Einsatz in Afghanistan - je nun. Dass allerwichtigste, komplizierteste und drängendste Themen (Schaeffler) anstehen? Geschenkt.

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