Stevie's full of good intentions

Friday, March 28, 2008

Stadtgedicht

In den letzten Tagen war ich auf Reisen. Da fiel mir auf, dass es gar nicht so viele Städte gibt, in denen ich noch nie war. Dies veranlasste mich, ein kleines Gedicht zu verfassen. Die Nähe zu Robert Gernhardt, nun, sie lässt sich nicht leugnen. Wahrscheinlich hätte Robert gereimt.

Stadtgedicht

In Berlin wohnt ein Freund von mir,
den hab ich oft besucht.
In Düsseldorf war ich zur Prüfung.
In München habe ich studiert.
Aber in Stuttgart war ich noch nie.

In Frankfurt spielt mein Lieblingsverein
ich sah ihn siegen und verlieren.
In Regensburg war ich zu Gast bei einer Hochzeit.
In Essen hab ich gearbeitet.
Aber in Magdeburg war ich noch nie.

In Bonn hab ich promoviert
sehr schöne Feier in der alten Aula
In Bielefeld hab ich mir einen Anzug gekauft
In Wiesbaden war ich bei einem Kongress
Aber in Karlsruhe war ich noch nie.

In Hamburg war ich bei einer Ausstellung,
bei einem Konzert und im Michel
In Bremen hatte ich einen Notartermin
In Würzburg bei einem Seminar
und in Nürnberg war ich gerade
zu einem Gespräch mit der Bank
aber zuvor, zuvor war ich da noch nie.

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Wednesday, March 26, 2008

Die USA im Irak

Leider gibt es nicht immer nur lustige und schöne Themen, sondern manchmal auch ernste, sogar traurige.

Eines der traurigsten ist das Thema "USA im Irak". Am Anfang hieß es, man müsse Saddam Hussein entwaffnen. Wenn man das - was schwerfällt - ernstnimmt, hätten die USA diese Ziele erreicht: Saddam Hussein ist tot. Waffen gab es keine. Deswegen ist die Frage: Welche Ziele verfolgen die USA jetzt noch? Was sind ihre Kriegsziele?

Mittlerweile haben über 4.000 GI ihr Leben im Irak gelassen. Außerdem sind Abertausende irakische Zivilisten gestorben. George Bush sagt, dass diese Opfer nicht umsonst gewesen sein sollen. Wofür haben diese Menschen ihr Leben geben müssen?

Die USA werden sich aus dem Irak zurückziehen, wenn noch ein paar Tausend GI gestorben sind - oder wenn ein anderer Präsident gewählt wird. Es fröstelt mich zu sehen, auf welch einem erbärmlichen Niveau die Welt auch heute noch regiert wird.

Fürchte den Tag, an dem Du unserem Herrgott gegenüberstehst, George W. Bush!

"Aber wenn seine Sache nicht gut ist, so hat der König selbst eine schwere Rechenschaft abzulegen, wenn alle die Beine und Arme und Köpfe, die in einer Schlacht abgehauen sind, sich am Jüngsten Tage zusammenfügen und schreien alle: »Wir starben da und da«, […] Wenn nun diese Menschen nicht gut sterben, so wird es ein böser Handel für den König sein, der sie dahin geführt, da, ihm nicht zu gehorchen, gegen alle Ordnung der Unterwürfigkeit laufen würde". (Shakespeare, Heinrich V.)

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Thursday, March 20, 2008

"Las Llamas son mas grande que las ranas!"

Mittlerweile gibt es ja alles auf DVD. Einfach alles. So geschah es dann, dass ich mir "Monty Python's Flying Circus" bestellte. Was soll ich sagen? Es sind nicht nur einige Sketche dabei, die eh jeder kennt (so wie den mit dem toten Papagei oder den Lumberjack-Song). Es wimmelt geradezu von irren Witzen. Wenn man sich das alles angesehen hat, ist die Frage nach dem Lieblingssketch etwa so schwer zu beantworten wie die nach dem Beatles-Lieblingssong. Meine gegenwärtigen persönlichen Favourites sind das auf spanisch vorgetragene Lama-Lied und der Eremiten-Sketch mit Eric Idle.

Nach so ca. 8-9 Folgen war es dann auch soweit, dass ich mehr wissen wollte über John Cleese, Eric Idle, Michael Palin, Terry Jones und Graham Chapman. Auch dieses Bedürfnis konnte befriedigt werden durch den Erwerb der Monty Python-Autobiografie. Wer zwei Hosen hat, der mache eine zu Geld und kaufe dieses Buch.

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Saturday, March 08, 2008

Mein alter Freund Robert

Gernhardt hat sich zum Thema "Moderne Kunst" vorwiegend und arg verkürzt so geäußert, dass das alles ein ziemlicher Käse sei. Zu Joseph Beuys fiel ihm folgender Vers ein: "Dort droben am Berge, da steht ein Karton, da machen die Zwerge aus Sch... Bonbon" - so einen Karton habe eine gute Fee dem Beuys an die Wiege gestellt und aus ebendiesem würde er immer wieder neue Sch... hervorzaubern und behaupten, dass es sich um Bonbon handele.

Ähnlich hämische Kommentare sind Gernhardt zu einigen affinen Themen eingefallen: Moderne Künstler seien quasi dazu verpflichtet, sich immer zu wiederholen, damit das Publikum erkenne: Ah, ein Werkzeug im Riesenformat! Sicher von Claes Oldenburg! Der macht doch immer sowas! Oder: Verpackt! Christo!

Nun mag der Robert, wie so oft, Recht haben. Überhaupt: Ich muss bekennen, dass ich seine Essays sehr gern gelesen habe. Aber: Wo bleibt das Positive? Robert! Hast Du mal was zu Sigmar Polke gesagt? Oder zu Gerhard Richter? Na? Robert, alter Freund, ich glaube, wir müssen das irgendwann mal nachholen.

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